musikverrueckt-Banner

JEFFERSON’S YARD “... NO BETTER PLACE”

Jefferson's Yard - No Better Place

Ein bräunlich-grünes Cover steckt im Umschlag im Briefkasten. Mein Gefühl sagt mir, dass es sich bei der Musik um von Jefferson’s Yard um “erdigen Rock oder Blues- Rock” handelt. Rauf auf meinen Stapel der ungehörten Stapel von CDs (sind mittlerweile so um die 80, die da liegen auf dem Weg zur abschliessenden Wochenend-Rezension). Vierzehn Tage später habe ich dann die CD zum ersten Mal im Discman und muss feststellen: Von wegen Blues-Rock!

 

#xxx

1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.

TITELVERZEICHNIS:

Driver Have A Car
How Come Banana
Lastwagenfahrer
Little Wing
Moraye
Wana Oko Meka
Big Hip Gal
Zimmer von Tula
Noch nie gehört
Light My Fire/Haye Kemelo
El Guajiro
Zollergraaba

Time

3:36
5:49
5:09
3:55
4:40
4:29
5:10
2:37
5:33
5:13

Note

 

 

 

Der erste Song beginnt gar nicht bluesig mit flamenco-poppig akustischen Gitarrenklängen, top gespielt. Eine tiefe sonore Stimme gesellt sich dazu, spontan fallen mir Jackie Leven und (fragt mich bitte nicht, wie ich jetzt auf diesen Namen komme) Hemingway ein. Es ist eine Stimme, der man alles abnimmt, was sie spricht/singt, auch wenn “In A Country Who Have A Lot Of Money The Driver Have A Car” wieder mal die oft gehörte Botschaft vom unterdrückten Menschen die Runde macht.

How Come Banana” erinnert von Struktur und Spass-Charakter an eine schnellere Coconut-Boat-Version. “White Man Driking Coffee” - die Texte haben einen ordentlichen Schuss Humor, sind aufgrund des hispanisch-englischen Dialekts super-urig und wieder begeistert mich die erstklassige in Fingerstyle-Art gespielte filigrane Gitarrenarbeit.

Fadomässiger Einstieg in den “Lastwagenfahrer”. Schwermütige Stimmung - klasse auch hier der Text: “Isch muss sur Anlieferung (Van Van) - muss meinnen Hängähr entladdän (Van Van) - habs im Kreuz, habs in denn Wadähn (Van Van) - frag misch liebär nich waruhm (Van Van).....” Der Song geht dann über in einen langsamen schwülen sexy Rumba-Salsa. der Rhythmus ist laziv und sehr effektvoll ist hier der Bass von Gastmusiker Bobo Senaya, der durch seine dominierende Allpräsenz keine Pausen zulässt. 

Ein Lebenszeichen von einem Musiker, den wir alles schon im Himmel glaubten, gibt es im vierten Song. Reinkarnation? Aber nein. Schertz beiseite. Es handelt sich um eine romantische Americana-Version von “Little Wing” Und Jingles Jefferson, der hier die Leadvocals singt, kommt mit seiner melancholischen Interpretation ganz stark in die Nähe des Original Komponisten Jimi Hendrix. Akustische Gitarren laufen im Mittelteil gegeneinander/ineinander und steigern sich zu tollem funky groove. Der Song geht nahtlos über in “Ala pequena” und ufert aus zu einem schönen Salsa-Merengue-Jam. Ich sehe es bildhaft vor mir, wie dieser Song wie auch das folgende latineske “Morayé” die Massen zum Tanzen animiert.

Wana oko meka” ist einem traditionellen Afro-Beat nachempfunden, wie ich ihn früher von Dr. Nico gehört habe. Ein schönes ruhiges Lied, das vom Kongolesen der Gruppe, Robert Tshigane Dinako, mit einem Traditional kombiniert wurde. Es folgt ein weiteres Highlight: “Big Hip Gal” - der designierte Nachfolger von Mas Que Nada. Sonne pur. Grillparty - einfach Spass.

Die Anden spitzen durch im lustigen “Zimmer von Tula”. Irgendjemand hat die Bude von Tula angezündet. Es brennt. Die Feuerwehr kommt. Deutsche Gesänge (der entsetzte Mieter) wexeln mit spanischem Refrain (die interessierten Zuschauer), harte Stakkato- Gitarren-Rhythmen (die Flammeln züngeln), die akustische Gitarre klettert das Griffbrett hoch (wie der Feuerwehrmann die Leiter) - alles steigert sich zum extatatischen musikalischen salsa-typischen Höhepunkt “.....komm schnell her - Du bist der Feuerwehrhauptmann - und Du bist der einzige, der das Feuer im Zimmer von Tula löschen kann.....”

Meine Damen und Herren! Senoras y senores! Liebe Mädchen und Buben. Begebt Euch mit mir in den Keller, holt Euch den Dr.Music-Wein des Monats (wird einmal im Monat im Newsletter vorgestellt), zündet Euch mit der tiefen sonoren Stimme von Jefferson Jingles eine Kerze an und geniesst die Jefferson’s Yard- Version des Doors-Klassikers “Light My Fire”, die im übrigen mit einem weiteren Riesenhit kombiniert wurde. Oye Como Va stammt ursprünglich nicht von Carlos, sondern von DER Salsa-Legende überhaupt: Tito Puente (ich bin aber auch immer hin- und hergerissen, ob ich meinem Liebling Eddie Palmieri dieses Attribut verleihen soll).

Was mir dann noch auffällt: Die Platte kommt komplett ohne Schlagzeuger aus. Und die Band hat es bestätigt: Sämtliche Instrumente wurden manuell eingespielt! . Am Ende der CD die Botschaft: Mucha gracias! Dito. Ich bedanke mich auch!

FAZIT:

Es ist unglaublich, wie viel klasse Platten in letzter Zeit aus deutschen Landen kommen. “...No Better Place” lebt - wie andere TOP-CDs auch - von der Abwexlung. Der Käufer bekommt eine Scheibe, die jede Party oder Salsa-Fete bereichert. Die Songs von Jefferson’s Yard haben allesamt Potential zum Sommerhit. Und hätte ich gewusst, dass diese CD sooo gut ist, sie wäre nicht erst meinem CD-Stapel gelandet.

Personal:
Robert T. Dinako (bassguitar, vocals on #6, #8, #12)
Jorge Kaiman (eadvocals, guitar)
Jingles Jefferson (leadvocals on #1, #4, #5, 10; percussion, timbales)
Colin Weavill (guitars, backing vocals, arrangements)
Saied I. Yehdego (percussion, backing vocals, arrangements)

Veröffentlichung: 2008

Für alle Fans von: La Papa Verde - Manu Chao - Gipsy King - Wally Warning

Webseite: www.jeffersons-yard.com

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK

AUF DEN NAMEN
KLICKEN ZUM
REINHÖREN

AUF DEN BUTTON
KLICKEN BEI
KAUFLUST