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GRACE JONES “HURRICANE”

Grace Jones - Hurricane

Grace Jones war mir immer sehr suspekt gewesen. Ende der 70er prangte sie auf dem Cover jedes Musikmagazins. Die Musik war disco-clubbig, irgendwie minimalistisch instrumentiert und langweilig. Zumindest meinem damaligen impulsiven Musikgeschmack geschuldet, der damals von The Police, Johnny Winter, Judas Priest oder Maceo Parker gleichermassen geprägt war. Erst durch die geschenkte Single “Pull Up To The Bumper” erwachte mein Interesse.

 

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TITELVERZEICHNIS:

This Is
Williams’ Blood
Corporate Cannibal
I’m Crying (Mother’s Tears)
Well Well Well
Hurricane
Love You To LIfe
Sunset Sunrise
Devil In My Life

Time

5:35
5:57
5:54
4:31
3:51
6:33
5:20
5:11
5:48

Note:

1,875
1,5
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2,125
1,75
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1,75
2
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Note

5:46
6:39
4:42

xxx

6:08
 

 

Aber irgendwann hat sich GRACE JONES dann im musikalischen Universum verloren, galt in den 90ern nur noch als antiquierter Geheimtipp bei die Rente herbei sehnenden Bankmanagern oder Old School Yuppies. In meinem DJ-Set hatte ich bis dato bis auf den oben erwähnten Song keine einzige Platte von Missus Jones. Zuhause steht noch die LP “Slave To The Rhythm” herum.

Dann plötzlich hatte ich in einem Frankfurter Laden die Maxi “Corporate Cannibal” in der Hand. Erschienen 2008. Vorbote des neuen Albums. Die Remixe waren göttlich, also musste das Album “Hurricane” her. Und die ersten drei Stücke überzeugen. Die neue CD ist reggaelastiger als alle anderen vorherigen Jonesy Scheiben. “This Is” beginnt mit treibendem Rock Steady Beat, der den Hörer sofort fesselt, “Williams Blood” ist etwas ruhiger, ein verlorener Piano Lick klimpert im Hintergrund, der Song entwickelt sich zu einem Crossover aus Lisa Stansfield - The Police - David Bowie - Versatzstücken. Verzeiht mir den Ausdruck: Saugeil.

Die düstere Stimmung in “Corporate Cannibal” würde wundervoll in jeden Horrorfilm passen. “I’m A Man - A Man Eating Machine” singt sie, “I’m A Corporate Cannbial - Legalize Criminal - Digital Criminal” - nach zwei Minuten ist die Band voll auf der Höhe des Geschehens und zelebriert den packenden Vibe, der mit elektrischen verzerrten Gitarren, Synthie-Bass-Wänden und hypnotisch zustechenden Chören zugekleistert wird. Und Grace flüstert sich mit dunkler Stimme direkt in die Seele des Zuhörers. (Tipp: Wer auf Dancefloor steht, sollte sich unbedingt die Remixe dieses Songs zulegen!)

Well Well Well” dürfte jedem gefallen, der sich von der Gruppe Black Uhuru begeistern liess. (Für DJs: Passt wunderbar vor oder nach “Guess Who’s Coming To Dinner”). Zeitgenössische moderne Reggae Musik. Hätte ich einen eigenen Radiosender: Der Song würde Tag und Nacht laufen. 135 bpm.

Love You To Life” ist ein Reggae-Groover mit pumpender Bassline. Am besten Anlage aufdrehen und beobachten, wie die Gläser in der Vitrine hüpfen oder vibrieren. Erinnert etwas an die 80er Mix-Exzesse von Sly Dunbar und Robbie Shakespeare. Phätter Refrain - 128 bpm - Knaller auf der Tanzfläche!

FAZIT:

Produzent Ivor Guest hat zusammen mit Grace Jones ein Meisterstück abgeliefert. Die Besetzung kann sich ebenfalls sehen lassen: Brian Eno, Sly & Robbie, Wendy & Lisa, Tricky und Wally Badarou (Level 42). Es ist ihr zehntes Studio Album und das erste nach über 13 Jahren Pause.

Produced by Ivor Guest & Grace Jones     xxx

Veröffentlichung: 03. November 2008 (Wall of Sound Records, TOTAL TIME: 49:48)

Webseite: http://www.theworldofgracejones.com/

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK (1,847)

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